In der Welt der Cloud-Computing ist Azure von Microsoft eine führende Plattform, die Unternehmen Flexibilität, Skalierbarkeit und eine Vielzahl von Diensten bietet. Doch mit diesen Vorteilen kommen auch Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf das Kostenmanagement. Um das Beste aus Ihrer Azure-Investition herauszuholen, ist es wichtig, einen planvollen Ansatz zur Optimierung Ihrer Cloud-Ausgaben zu verfolgen. In diesem Artikel teilen wir 10 essenzielle Tipps, die Ihnen helfen werden, Ihre Azure-Kosten effektiv zu verwalten und zu reduzieren, ohne dabei die Leistung oder die Verfügbarkeit Ihrer Dienste zu beeinträchtigen. Von der intelligenten Nutzung von Azure-Tools bis hin zu Strategien für eine effiziente Ressourcennutzung, diese Tipps bieten wertvolle Einblicke und Best Practices für ein nachhaltiges Kostenmanagement in Ihrer Azure-Umgebung.

1. Einführung und regelmäßige Überprüfung und Anpassung der FinOps-Strategie

Für Sie eine FinOps Strategie ein, und überprüfen Sie regelmäßige FinOps-Strategie, um sicherzustellen, dass Ihre Azure-Nutzung weiterhin effizient und kosteneffektiv ist.

2. Verwenden Sie Azure Cost Management, Billing und Advisor

Azure Cost Management und Billing ist ein unverzichtbares Tool zur Überwachung und Verwaltung Ihrer Azure-Ausgaben. Es hilft Ihnen, Ihre Ausgaben zu analysieren, Budgets festzulegen und Kostenabweichungen frühzeitig zu erkennen.

Das Azure Cost Management beinhaltet eine Vielzahl an Funktionalitäten zur Auswertung und Kontrolle von Kosten. Es können Budgets erstellt und Benachrichtigungen beim Überschreiten von Schwellwerten eingerichtet werden. Dies ermöglicht einen guten Überblick über die Kosten und legt Einsparpotenziale offen. Eine kontinuierliche Kostenkontrolle – auch im laufenden Betrieb – führt zu kalkulierbaren Nutzungskosten. Nach unseren Erfahrungen lassen sich die Gesamtkosten mit Azure Cost Management um 20-34 Prozent reduzieren.

Als Alternative kann ein Kostenkontrollen-Tool wie Azure Costimizer verwendet werden. Dieses Werkzeug erstellt automatisiert Ihre Kostenstruktur und lässt schnell und einfach die entstehenden Kosten prüfen und Kostenstellen / Verbraucher / Projekten und Besitzern zuordnen.

3. Budgets und Warnungen einrichten

Setzen Sie Budgets und konfigurieren Sie Warnungen in Azure Cost Management, um Ihre Ausgaben proaktiv zu überwachen und Kostenüberschreitungen zu vermeiden. Budgets auf Subscriptions und Resource Groups hilft Ihnen, aber dem Fachbereich die Kosten aktiv im Blick zu behalten und bei Überschreitungen Maßnahmen zu ergreifen

4. Unbenutzte Ressourcen identifizieren und entfernen

Regelmäßige Überprüfungen auf ungenutzte oder veraltete Ressourcen sind essenziell. Entfernen Sie diese, um unnötige Kosten zu vermeiden.

5. Größe der Ressourcen anpassen

Im klassischen Rechenzentrum neigte man eher dazu, mehr Ressourcen als nötig zu vergeben. In der Cloud ist dieses Vorgehen eher kontraproduktiv. Sie geben mehr Geld für diese Instanz aus, als es notwendig ist. Passen Sie die Größe Ihrer Azure-Ressourcen wie VMs und Speicher entsprechend den tatsächlichen Bedürfnissen an. Durch die Anpassung können Sie richtig viel Geld sparen. Nutzen Sie dafür die Metriken oder Azure Monitor. Wir haben in unseren Costimizer diesen Prozess automatisiert.

6. Bei virtuellen Maschinen die neuste Klasse nutzen

Auch sollten Sie regelmäßig die verwendeten Klassen der virtuellen Maschinen überprüfen. Sofern eine neue Klasse zur Verfügung steht, können Sie dadurch die Leistung der virtuellen Maschinen verbessern und auch Kosten senken. In der Regel ist eine neuere Klasse v3 zu v4 / v5 bis zu 20 % günstiger.

6. Reservierte Instanzen nutzen

Für Ressourcen, die kontinuierlich laufen, können reservierte Instanzen erhebliche Kosteneinsparungen bieten. Durch den Kauf von Reservierungen für ein oder drei Jahre können Sie deutlich günstigere Tarife sichern und dadurch Kostenersparnisse von 30 bis 70 Prozent realisieren. Solche Reservierungen stehen für eine Vielzahl von Services zur Verfügung. Um ein paar Beispiele zu nennen:

  • Virtuelle Maschinen (Laufzeit)
  • Speicherkonten (Datenmengen)
  • Datenträger (ab P30)
  • SQL-Datenbanken
  • Web-Apps
  • Azure Data Explorer

7. Automatisierte Skalierung einrichten

Nutzen Sie die automatische Skalierung, um Ressourcen dynamisch an die Last anzupassen. Dies verhindert, dass Sie für ungenutzte Kapazitäten bezahlen.
Bei einer auf normale Last ausgelegten Infrastruktur lassen sich über die Skalierung (manuell oder automatisiert) bei Bedarf Instanzen hinzubuchen und wieder abbestellen oder abschalten (horizontale Skalierung, horizontales Hoch- und Herunterskalieren oder Scale out).

Wird die Skalierung automatisiert, erhöht das die Verbrauchseffizienz und verringert den Verwaltungsaufwand, da die Systemleistung nicht laufend von einem IT-Mitarbeitenden kontrolliert werden muss.

8. Kosteneffiziente Speicheroptionen wählen

Azure bietet verschiedene Speicheroptionen für Speicherkonten wie Hot, Cold, Archive etc. Die bedarfsgerechte Ablage von Daten auf den Speicherkonten kann zu Kostenreduzierung führen. Daten, die nicht mehr im produktiven Betrieb benötigt werden, aber dennoch aufgehoben werden müssen, können auf einem kostengünstigeren Cold, oder Archive Speicher abgelegt werden. Dieser Prozess kann auch basierend auf Ihrer Strategie und Vorgabe automatisiert werden. Beispielweise: Alle Daten, die länger als 90 Tagen kein Zugriff hatte, werden in Cold Speicher abgelegt.

9. Automatische Skalierung

Es ist vorteilhaft Ressourcen wie eine VM, die als Testumgebung genutzt wird, entweder nur bei Bedarf hochzufahren oder nachts sowie an den Wochenenden herunterzufahren und das System abzuschalten. Dann fallen die Kosten ausschließlich für die genutzten Ressourcen an. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn die Infrastruktur als Infrastructure as a Code (IaaC) aufgesetzt ist. Damit können per Knopfdruck komplette und auch komplexe Umgebungen hochgefahren werden, wenn sie zum Testen benötigt werden. Das Einsparpotenzial liegt zwischen 25 und 35 Prozent.

Das Zeitmanagement für das Hoch- und Herunterfahren der VMs kann ebenfalls automatisiert werden. Dadurch sinken die Infrastruktur- und Betriebskosten weiter und die IT-Mitarbeitenden werden entlastet.

10. Umgebung automatisiert Herunter- und Hochfahren

Nicht genutzte Umgebungen wie Entwicklung und Testsysteme, aber auch Produktivsysteme, welche nur zu definierbaren Zeiten benötigt werden, können automatisiert runter- und wieder hochgefahren werden. Dies reduziert drastisch die Kosten für die Ihre Azure Umgebung.

Bei Ihnen sollen die Kosten in Azure geprüft und reduziert werden?

Gerne helfen wir Ihnen, ihre Azure Umgebung auf den Prüfstand zu stellen und Potenziale zur Kostenreduzierung aufzudecken. Mit unserem Azure Costimizer haben wir ein Produkt, welches schnell in Ihrer Umgebung integriert werden kann und Potenziale zur Kostenreduzierung aufzeigt.

Fazit

In der agilen und dynamischen Welt von Azure ermöglicht die schnelle Bereitstellung von Ressourcen Unternehmen, flexibel und effizient auf sich ändernde Geschäftsanforderungen zu reagieren. Doch mit dieser Flexibilität kommt auch die Verantwortung, ein sorgfältiges Kostenmanagement zu betreiben. Es ist essenziell, den Überblick über die genutzten Ressourcen zu behalten und sicherzustellen, dass jede Investition in die Cloud nicht nur dem technischen Bedarf entspricht, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist.

Die in diesem Artikel vorgestellten Tipps zur Kostenoptimierung in Azure sind nicht nur Wegweiser für ein effektives Ressourcenmanagement, sondern auch ein Aufruf zu bewusster Planung und kontinuierlicher Anpassung. Durch die Implementierung dieser Strategien können Unternehmen nicht nur Kosten sparen, sondern auch die Leistung und Effizienz ihrer Azure-Umgebung maximieren. Letztendlich ist es das Gleichgewicht zwischen schneller Bereitstellung von Ressourcen und strategischem Kostenmanagement, das den langfristigen Erfolg in der Cloud sichert.